Ein anderer Blick auf das Klangerlebnis
Bernd Marsch, Jahrgang 1966, ist der Kopf hinter der Mission, der sich 3be audio verschrieben hat. Anders als die meisten seiner Gleichgesinnten auf der Jagd nach der perfekten Musikwiedergabe nähert sich Bernd dabei eher ausgehend von den Grundlagen der Systemdynamik in verteilten Systemen und den Materialwissenschaften. Schon während er seine hauptberufliche Karriere in der Chemischen Industrie verfolgt, beobachtet er die technischen und allgemeinen Entwicklungen im Markt für Hifi und Unterhaltungselektronik sehr genau.
In 2020 entscheidet sich Bernd endgültig für seine Herzensangelegenheit – die Umsetzung der einen oder anderen Idee für fundamentale Innovationen in der Hifi-Technologie.
„Immer schon so gemacht“ in Frage stellen…
Bernd baut seine ersten Lautsprechergehäuse zu Schulzeiten und entwickelt das erste Paar für zahlende Kunden während seines Studiums. Dabei experimentiert er schon Ende der 80er Jahre mit computergestützten dynamischen Modellierungsverfahren für die Lautsprecherentwicklung. Allerdings sind die Rechnerkapazitäten noch sehr beschränkt, und Berechnungen nehmen selbst auf Universitätsrechnern oft Tage in Anspruch. „Letztendlich war es zu der Zeit noch unmöglich, alle relevanten Parameter zur Beschreibung des dynamischen Verhaltens einer Lautsprecherbox zusammenhängend – und damit zufriedenstellend – zu modellieren. Ich kam seinerzeit zu dem Schluss, dass die technische Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Lautsprechertechnologie noch lange eher experimentell bzw. erfahrungsbasiert – und damit langsam – bleiben würde.“
Bernds Leidenschaft für den Lautsprecherbau wird nach 2010 aber neu entfacht: „Digitale Raumklangkorrektur, Streaming und andere elektronische Eingriffe in die Signalverarbeitung etablierten sich auch im High-End-Bereich. Selbst eingefleischte Verfechter der idealen analogen Kette mit unfassbar schönen und teuren Musikanlagen kommen ins Grübeln, wenn sie die Ergebnisse einer qualifizierten Klangkorrektur mittels DSP in einem gewöhnlichen Wohnraum erlebt haben.“ Der Glaube an die Möglichkeit grundsätzlicher Verbesserung in High Fidelity, ist offensichtlich wieder da.
Und jetzt also Additive Manufacturing
Den Ausschlag für die Unternehmung „3BE“ gibt allerdings Bernds berufliche Befassung mit dem Thema „Additive Herstellverfahren“. „Ich hatte für mein Unternehmen verschiedene Investitionsvorhaben zur Herstellung neuer Stoffe für die Verwendung im 3D-Druck zu prüfen. In diesem Zusammenhang wurden die Möglichkeiten der additiven Herstellverfahren offensichtlich: Neue Freiheiten in der Formgebung für Objekte, dabei grundsätzlich andere Entwicklungs- und Designkriterien, neue Werkstoffe, Individualisierung statt Serie.“
Bernd entwirft – in 2016 zunächst noch als Nebenbeschäftigung – ein erstes Konzept für ein Lautsprechergehäuse, das so viele der verschiedenen Vorteile additiver Herstellverfahren in sich vereinigen sollte wie möglich. Und erreicht damit die Qualitätsstandards der obersten Liga von High-End-Lautsprechern für Home-Hifi.
Das Ziel: Innovation, die bleibt
Seit 2020 hat Bernd seine Konzernkarriere aufgegeben und widmet sich ausschließlich der Weiterentwicklung der 3BE-Idee. „Wir haben etwas Außergewöhnliches und Exklusives von überragender Funktionalität anzubieten. Die Leute mögen es. Eine gute Position für die Zukunft.”